SYNKLANG
Wort und Musik




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Geisterballaden
Eine sprachlich-musikalische Reise
ins phantastische Japan

 
             
   

Die Geister in Lafcadio Hearns schauderhaft-
schönen Balladen aus dem Japan um 1900
werden zu neuem Leben erweckt.


Lesung und Klavier

Rain Tree Sketch II
(Takemitsu, Ausschnitt, Klaviersolo)

O-Tei
(Hearn/Nordgren)

Mandarin-Enten
(Hearn/Nordgren)

Ein Geist namens Mujina
(Hearn/Nordgren) | Hörprobe: Audio abspielen

Rain Tree Sketch
(Takemitsu, Klaviersolo)

    Schneefrau
(Hearn/Nordgren) | Hörprobe: Audio abspielen
Kirschbaum des 16. Tages
(Hearn/Nordgren)

Haiku
(Hosokawa, Klaviersolo)

Mimi-Nashi Hoichi
(Hearn/Nordgren)

Kirschbaum-Fantasie
(Hirai, Klaviersolo)
 
 
  Die Texte entstammen dem original englischsprachigen Werk
Kwaidan und werden in der Übersetzung von Berta Franzos gelesen.
  Lafcadio Hearn
wurde 1850 auf der griechischen Insel Lefkas geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Irland, seine
Jugend in England, wo er auf dem College durch einen Unfall auf einem Auge erblindete – das andere
wurde in Folge davon stark beeinträchtigt. Mit 19 ging er in die USA, wo er u.a. als Journalist in
New York arbeitete. 1890 brach er zwecks journalistischer Recherche nach Japan auf. Es ergab sich,
dass er dort als Sprachlehrer arbeitete, heiratete, eine Professur für englische Literatur an der Uni-
versität zu Tokyo annahm und in Japan blieb bis zu seinem Tod 1904. Hearn schrieb Erzählungen,
Romane und Reisebücher. Die Kwaidan, deutsch: Geisterballaden, umfassen 20 Erzählungen: Einige sind
mündlich überlieferte Legenden, die wohl zum ersten Mal von Hearn niedergeschrieben worden sind.

Pehr Henrik Nordgren
wurde 1944 auf Aaland/Finnland geboren. 1967 promovierte er an der Helsinki-Universität im Fach
Musikwissenschaft. Ein Stipendium ermöglichte ihm, 1970-1973 in Tokyo Komposition zu studieren.
Dort entdeckte er Hearns Werk und war von den Geisterballaden so fasziniert, dass er zehn auf
ihnen basierende Stücke komponierte. Er kehrte wieder nach Finnland zurück, wo sein heutiges
Interesse vor allem finnischer Volksmusik gilt. Nordgrens Stil geht von der Zwölftonmusik und der
Clustertechnik aus, bezieht aber viele weitere Elemente mit ein. Sein Japan-Aufenthalt fand
Ausdruck in seiner 1. Sinfonie op. 20, im Klavierkonzert op. 23, im Violinenkonzert op. 33 und in
den zehn Kwaidan Ballads für Klavier Solo.


 
      KEIKO NAKAYAMA
Klavier

SUSANNE REUTER
Lesung


Wenn die Pianistin Keiko Nakyama, die in Matsue auf-
gewachsen ist, diese Geisterballaden spielt, vermute ich,
daß sie einen besonderen Sinn dabei fühlt. In ihr Art von
Spiel spüre ich die Feinheit, die mystischen Klänge und
die Stärke hinter der Ruhe. Das entspricht genau dem
Charakter und dem Stil Hearns und der Intention Nordgrens.
Mein Urgroßvater war daran gelegen, mündlich überlieferte
Erzählungen wieder zu Gehör zu bringen.

Solche Literatur ist für die Ohren geschrieben und man
wird ihr durch Vorlesen eher gerecht als durch stilles Lesen.
Daher meine ich, dass Hearns Welt durch dieses Duo mit
Susanne Reuters Lesung und Keiko Nakayamas Klavierspiel
sehr gut dargestellt wird.

                                                         

Bon Koizumi – Urenkel Lafcadio Hearns